Jeder Pferdebesitzer weiß, dass die Behandlung seines Vierbeiners richtig teuer werden kann. Je weiter die Veterinärmedizin voranschreitet, umso mehr komplexe und vor allem teure Verfahren werden auch durchgeführt. Natürlich muss jeder Pferdefreund vorbereitet sein. Aber wo ist die Grenze?
Bislang hatte der Tierhalter zumeist das letzte Wort.

Selbst bei halbwegs guter Prognose, aber sehr hohen Kosten, konnte der Besitzer den Tierarzt bitten, das Tier einzuschläfern. Meist haben Tierärzte die Situation des Tierbesitzers mit in die Entscheidung einfließen lassen. Im Grunde auch nachvollziehbar, denn der Ärger ist groß, wenn das Geld für die Rechnung schlichtweg nicht da ist. Vor diesem
Hintergrund ist so manche Tierklinik schon vor Jahren dazu übergegangen, den Besitzer auf seine Zahlungspflicht hinzuweisen. Auch werden die Tiere zunehmend
erst herausgegeben, wenn die Rechnung beglichen ist. In der Zwischenzeit steigt sie dann weiter.

Jeder Pferdehalter weiß, dass eine Klinikrechnung, auch bei stabilen Finanzen, in den Ruin treiben kann. Das hat dann nichts mehr mit Geiz zu tun. Es gibt wohl kaum jemanden, der vor seiner Familie den Verlust von Haus und Hof rechtfertigen kann, um eine Tierarztrechnung zu bezahlen.
Doch, ganz so schlimm ist es nicht. Es zählt auch der Wert des Pferdes.

Angenommen, dass das durchschnittliche Freizeitpferd im mittleren Alter einen Wert von 5 bis 9000 Euro hat, wird es immer noch sehr unangenehm, aber bei stabilem
Einkommen und vorsorglichem Wirtschaften stemmbar. Natürlich ist der Konflikt für den Pferdehalter auch ohne finanziellen Engpass schon
gross genug. Haustierärzte sind zumeist auch mit den persönlichen Umständen des Tierbesitzers vertraut und werden eine Familie mit kleinen Kindern und einem
Einkommen sicher nicht zwingen, die Kolikoperation oder einen der vielen anderen Eingriffe vornehmen zu lassen. Und auch in den Tierkliniken sind die Mitarbeiter in
erster Linie Menschen, die sich mit aller Kraft bemühen. Dennoch empfiehlt sich, vorab die Kostenfrage zu klären. Auch wenn die Sinne gerade anderes vermitteln.

Quelle: Cavallo

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